In Treue fest

  • VON UDO BONNEKOH


    (RP) Rudi Völler lässt sich keine Fragen zur Zukunft von Michael Skibbe stellen. Wolfgang Holzhäuser entdeckt unterdessen seine Verantwortung für den angefeindeten Trainer. Analyse-Sitzung findet am Dienstag statt.


    In schwerer Stunde nach dem 0:1 gegen Bremen und dem Leverkusener Sturz aus dem Tabellenhimmel hat sich Rudi Völler an das erinnert, was "wir hier im Verein immer gemacht haben". Ruhe bewahren, heißt das für den Sportdirektor, sich von der Öffentlichkeit nichts an Diskussion oder gar Handeln aufzwingen lassen.


    "Wir tun das, was wir für richtig halten – alles in Zusammenarbeit mit der Bayer AG", bekräftigte Völler noch vor dem Abschlussfest mit allen Angestellten im Zelt am Haberland-Stadion. Fragen nach der Zukunft von Michael Skibbe hat sich der Ex-Stürmer nicht stellen lassen, sondern knapp mit einer Gegenfrage geantwortet ("Was wünschen Sie sich denn?").


    Skibbe selbst hat beim gleich gearteten Thema natürlich sofort den ganz offensiven Part gespielt: "Ich habe Vertrag bis 2009 und gehe davon aus, dass ich auch in der nächsten Saison hier Trainer bin", sagte der von Teilen des Publikums ziemlich stark angefeindete Coach.


    Und weil Sitzkissen flogen und die Gegenstimmen in ziemlich barschem Ton abgegeben wurden, schien am Abend Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor der Belegschaft seine Verantwortung fürs leitende Personal deutlich machen zu wollen in der Sorge, ob sich – sinngemäß – Skibbe denn so was länger antun wolle, denn "die Beschimpfungen haben ja auch eine menschliche Komponente".


    Dass Völler in Treue fest als Erster der Pro-Skibbe-Fraktion in Holzhäuser (mit Mitgliedern des Gesellschafterausschusses) auf einen Widerpart stößt, wird von Vertrauten längst kolportiert. Gestern gegen Mittag haben Völler, Holzhäuser und Skibbe schon mal kurz zusammengesessen, "am Dienstag werden wir uns erneut treffen" (Skibbe).


    Da wird es an jene "akribische Aufarbeitung" und Ursachenforschung dafür gehen, "warum wir im letzten Drittel der Meisterschaft so nachgelassen haben" (Holzhäuser). Einen Grund hat Völler bereits geliefert: "Die Niederlage in München hat uns die Beine weggezogen, das war brutal", bekräftigte der Sportdirektor.


    Unterdessen hat Tranquillo Barnetta schon mal vorsichtig auf die Zukunft hingewiesen und "Investitionen ins Team" angemahnt, weil Spieler mit einem anspruchsvollen Selbstverständnis sich international präsentieren wollen. Und der Schweizer wird in dieser Beziehung nicht der einzige sein.


    Rudi Völler hat eine bedeutende Bewegung auf dem Markt bereits angedeutet: "Patrick Helmes kommt ablösefrei von Köln. Da waren wir schneller als andere. Weil wir dafür nichts bezahlen müssen, haben wir Geld für einen Brasilianer." Innenverteidiger ist der Mann, und eine starke Kraft für links haben sie immer noch nicht.


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    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!