Sturzflug! Naht für Skibbe das Ende?

  • Von THOMAS GASSMANN und NILS PERNSOT


    Leverkusen – Die Volksseele kochte. Bayer außer Rand und Band. Trainer Michael Skibbe im Kreuzfeuer. „Skibbe raus, Skibbe raus“, skandierten die Bayer-Fans und ließen ihrem Frust freien Lauf. Und tatsächlich: Der hoch ambitionierte Klub droht im Endspurt der Saison alles zu verspielen.


    Hatte jemand gedacht, die Krise hätte in Duisburg ihren Höhepunkt erreicht, so sah er sich am Mittwochabend getäuscht. Die 1:2-Pleite gegen Hertha BSC Berlin war der Gipfel Leverkusener Unzulänglichkeiten. Der dramatische Sturzflug in Zahlen liest sich ernüchternd: Aus den letzten acht Spielen gab es nur einen Sieg, es wurden nur vier von 24 möglichen Zählern geholt.


    So gerät das Ziel UEFA-Cup-Qualifikation in weite Ferne, sogar der UI-Cup ist in dieser Form in Gefahr. Schuldiger des Dilemmas ist für die Fans der Trainer. Und es scheint fraglich, ob Skibbe das Saisonende überlebt – im EXPRESS hatte Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser eine Job-Garantie verweigert.


    Sportdirektor Rudi Völler reagierte gestern auf Nachfragen gereizt. „Was denn für Maßnahmen?“, fragte er giftig zurück: „Wir werden uns nach dem letzten Spiel zusammensetzen und die Saison analysieren.“ Skibbe selbst will „analysieren, was im letzten Drittel der Saison schief gelaufen ist“.


    In der Tat ist es unerklärlich, was aus dem ehemaligen Meisterschaftsanwärter geworden ist. Kraft- und saftlos präsentierte sich eine völlig konfuse Leverkusener Mannschaft. In Halbzeit eins gab es keine nennenswerte Torchance.


    Nach den Berliner Toren durch Pantelic (26.) und Chahed (68./Foulelfmeter) kam Lukas Sinkiewiczs Anschlusstreffer (90.) zu spät, auch Adlers Ausflüge in den Berliner Strafraum nutzten nichts mehr. Nun brechen ganz schwere Zeiten für Bayer an – besonders für Skibbe.



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