"Wir trauen uns einfach nichts mehr!"

  • "Wir trauen uns einfach nichts mehr!"
    Der schwarz-gelbe Last-Minute-Schock im Sonntagsspiel bei Borussia Dortmund traf Spieler, Fans und Offizielle von Bayer Leverkusen bis ins Mark.


    Nach zwei Niederlagen in der Bundesliga und dem UEFA-Cup-Debakel gegen Zenit St. Petersburg (1:4) sah die verunsicherte Bayer-Elf bei Borussia Dortmund schon wie der sichere Sieger aus, ehe das Team von Trainer Michael Skibbe in rabenschwarzen sieben Minuten alles verspielte und noch 1:2 (0:0) verlor.


    Ratlosigkeit statt Selbstvertrauen


    "Wir trauen uns einfach nichts mehr. Ich weiß nicht, was los ist. Schon wieder war der Wurm drin", meinte Stefan Kießling, der seine Mitspieler aufforderte, endlich "wieder alles für den Sieg zu geben".


    Skibbe dagegen äußerte sich moderat: "Wir haben jetzt vier Mal in Folge verloren. Aber das will ich nicht überbewerten. Es gibt solche Phasen in einer Saison. Im Moment hat es eben uns erwischt."


    Bayer konnte trotz eines gütigen Torgeschenkes von BVB-Torhüter Marc Ziegler das knappe 1:0 nicht über die Runden retten.


    Der Dortmunder Fußball-Tempel tobt


    Alexander Frei (87.) mit seinem ersten Bundesligator seit elf Monaten und der Brasilianer Dede (90.+3) schafften tatsächlich noch die umjubelte Wende für den BVB und brachten Bayer damit an den Rand der Verzweiflung und das eigene Publikum zum Toben. Für den Pokalfinalisten aus Dortmund war es der erste Sieg nach fünf Spielen ohne "Dreier".


    Ziegler, der Kießling mit seinem verunglückten Abschlag das 0:1 (51.) aufgelegt hatte, zeigte sich einfach nur erleichtert. "Es war ein Fehler, ganz klar. Aber den Jungs hat das gut getan. Gott sei Dank haben wir das Spiel noch gedreht", meinte Ziegler. Trainer Thomas Doll sprach seiner Mannschat ein "Riesenkompliment" aus.


    Schwache erste 45 Minuten


    Nahezu ohne Höhepunkte verlief die erste Halbzeit, in der die Borussia zwar größere Spielanteile besaß, jedoch spielerisch nicht überzeugend konnte, um die nach dem Debakel gegen St. Petersburg sichtlich verunsicherten Leverkusener vor Probleme zu stellen.


    So blieb es bis zur Halbzeitpause bei zwei Distanzschüssen von Nelson Valdez sowie Mladen Petric, die jedoch Bayer-Torhüter Rene Adler ohne Probleme parierte. Von den Gästen war zunächst nichts zu sehen.


    Beide Teams können nachweislich mehr


    Erst nach dem Torgeschenk von Ziegler kam Leverkusen besser ins Spiel, weil Dortmund auf den Ausgleich drängte und sich somit Räume zum Kontern öffneten.


    Dennoch enttäuschte Leverkusen und konnte den Platz nicht nutzen. Aber auch Dortmund blieb hinter den Erwartungen der Fans noch zurück. Pech hatte allerdings die Borussia, als der eingewechselte Schweizer Alexander Frei in der 78. Minute mit einem Freistoß nur den Pfosten des Leverkusener Gehäuses traf.


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