Leverkusen wirft den HSV raus

  • Am Ende wurde es noch dramatisch - doch eine starke zweite Hälfte reichte dem Hamburger SV nicht, um im deutschen Duell gegen Leverkusen das Viertelfinale des Uefa-Cups zu erreichen. Ein früherer HSV-Star brachte Bayer auf die Siegesstraße.


    Hamburg - Ausgerechnet Barbarez. Sechs Jahre lange hatte der Bosnier für den Hamburger SV gespielt, bevor er 2006 eher unfreiwillig den Verein verließ und zu Bayer Leverkusen wechselte. Heute kehrte Sergej Barbarez zur bislang wichtigsten Partie seines neuen Clubs beim alten Arbeitgeber zurück - und erzielte schon nach 18 Minuten das vorentscheidende 0:1. Am Ende siegte der HSV zwar noch 3:2, doch nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel reichte es nicht fürs Weiterkommen.



    Bis zur letzten Minute musste Leverkusen allerdings ums Weiterkommen zittern, obwohl Theofanis Gekas den Hamburger Ausgleich durch einen schönen 20-Meter-Schuss von Piotr Trochowski nach 53 Minuten umgehend mit der 2:1-Führung für Leverkusen beantwortete. Doch die Treffer von Paulo Guerrero (64.) und Rafael van der Vaart (80.) sorgten für eine dramatische Schlussphase, in der der überragende Bayer-Torwart René Adler noch mehrfach retten musste.


    Kein Jubel bei Barbarez
    Schon in der ersten Viertelstunde gab es mehr Torchancen als im gesamten Hinspiel. Leverkusen attackierte wie angekündigt die Gastgeber früh und machte die Räume eng, der HSV versuchte deshalb mit weiten Bällen das Mittelfeld zu überbrücken. So hatte Gekas schon in der siebten Minute die Möglichkeit, Bayer in Führung zu bringen, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Torwart Frank Rost. Im Gegenzug mussten die Hamburger eigentlich in Führung gehen. Zunächst scheiterte Guerrero am glänzend reagierenden Adler. Den Nachschuss schob Ivica Olic vollkommen unbedrängt am leeren Leverkusener Tor vorbei.


    In der elften Minute war es dann Mannschaftskapitän van der Vaart, der eine weitere klare Torgelegenheit ausließ. Nach einem Einwurf kam der Niederländer aus elf Metern frei zum Schuss, verzog das Leder jedoch um Zentimeter. Die Hamburger zeigten in dieser Anfangsviertelstunde erneut ihre Abschlussschwäche, unter der sie bereits die gesamte Saison leiden. Besser machten es die Leverkusener. Barbarez, der nach seiner Karriere in die Hansestadt zurückkehren will, reagierte bei einem flach hereingegebenen Freistoß von Tranquillo Barnetta schneller als die HSV-Verteidiger und verlängerte aus kurzer Distanz ins Tor . Barbarez verzichtete danach aus Respekt vor seinen alten Fans auf besonders ausgelassenen Jubel und machte sogar eine entschuldigende Geste Richtung HSV-Anhänger.


    In der Folge zeigten sich die Hamburger bei strömendem Regen von der Spielstärke des Gegners beeindruckt. Der HSV hatte Glück, als Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco eine Tätlichkeit von Guerrero gegen Arturo Vidal übersah. Der Peruaner hätte nach seinem Ellenbogenscheck in der 32. Minute die Rote Karte sehen müssen.


    Kurz vor dem Seitenwechsel verhinderte Adler mit einem erstklassigen Reflex gegen van der Vaart den schon zu diesem Zeitpunkt möglichen Ausgleich. Im zweiten Durchgang brachte HSV-Coach Huub Stevens Nationalspieler Trochowski, der trotz der Hamburger Personalnot zunächst auf der Bank geblieben war. Trochowski bedankte sich schnell mit dem 1:1.


    Anschließend entwickelte sich eine offene Partie, in der die Hamburger ihre gewohnte defensive Ordnung aufgaben. Die weiteren Treffer von Gekas und Guerrero waren die Folge. Nach dem Ausgleich warfen die Hamburger alles nach vorne und hatten durch Guerrero (68.) mit einem Fallrückzieher sowie van der Vaart (72.) weitere erstklassige Torgelegenheiten.
    "Wir sind glücklich weitergekommen. Wir haben viel Glück gehabt, dass wir nicht noch ein Tor kassiert haben. Ich bin mit vielen Sachen gerade im defensiven Bereich nicht zufrieden gewesen", sagte Bayer-Coach Michael Skibbe nach dem Spiel.



    Quelle: Spiegel-Online