UEFA Cup - Skibbe: "Müssen van der Vaart stoppen"

  • Vor dem UEFA-Cup-Hinspiel gegen den Hamburger SV (ab 21:00 Uhr im Live-Ticker) spricht Leverkusens Trainer Michael Skibbe im Exklusiv-Interview mit eurosport.yahoo.de über die Nachteile eines deutschen Duells, den Stellenwert des internationalen Wettbewerbs für Bayer und die Niederlage gegen Bochum.


    Herr Skibbe, Bayer hat beim 0:2 gegen Bochum das erste wirklich schwache Spiel in der Rückrunde gezeigt; befürchten Sie den Beginn einer kleinen Krise?


    Michael Skibbe: Nein, sicher nicht. Wir haben auch in Istanbul kein besonders gutes Spiel gemacht und beim 0:0 Glück gehabt. Auch dort hätten wir verlieren können. Und im Rückspiel haben wir dann beim 5:1 groß aufgetrumpft. Spiele wie das in Bochum können immer einmal vorkommen. Und ich möchte darauf hinweisen, dass der VfL längst nicht so schlecht ist, wie ihn manche sehen möchten. Immerhin gehört Bochum zu den besten Heimmannschaften der Liga.


    Besteht gegen einen Gegner aus der Bundesliga die Gefahr, dass wegen des fehlenden internationalen Charakters die bei einem UEFA-Cup eigentlich motivierende Feiertags-Atmosphäre auf der Strecke bleibt?


    Michael Skibbe: Der Feiertagscharakter fehlt natürlich in einem rein deutschen Duell. Der internationale Vergleich gegen ein Team, gegen das man nur selten spielt oder vielleicht überhaupt noch nie gespielt hat, macht einen besonderen Reiz aus, der gegen einen Gegner aus der Bundesliga einfach fehlt. Andererseits ist eine solche Auslosung auch die logische Folge davon, dass vier deutsche Mannschaften bis ins Achtelfinale vorgedrungen sind. Und das wünschen wir uns doch alle.


    Sehen Sie im deutsch-deutschen Duell gegen den HSV einen Vorteil, weil man den Gegner aus dem Effeff kennt?


    Michael Skibbe: Wir hätten schon lieber gegen einen internationalen Gegner gespielt. Und dasselbe gilt sicher auch für den HSV.


    Beide Team haben sich in der Liga beim 1:1 auf hohem Niveau neutralisiert; was erwarten Sie für Donnerstag?


    Michael Skibbe: Ich erwarte mir durchaus ein ähnlich interessantes Spiel wie vor einigen Wochen in der Liga. Beide Mannschaften sind sehr spielstark und haben großes Offensiv-Potenzial.


    Ein 1:1 würde Ihnen diesmal allerdings weit weniger nützen...


    Michael Skibbe: Das stimmt natürlich. Es ist sicher ein Nachteil, zuerst zuhause antreten zu müssen. Ein 1:1 würde uns da fürs Rückspiel enorm in Zugzwang bringen. Ziel muss es also sein ohne Gegentreffer zu bleiben und selbst wenigstens ein Tor zu erzielen.


    Welche Lehren haben Sie aus dem 1:1 in der Liga gegen den HSV gezogen?


    Michael Skibbe: Entscheidend wird es sein, ob es uns gelingt, die Spielstärke des HSV zu unterbinden. Wir müssen versuchen ein Mittel zu finden, vor allem gegen van der Vaart und gegen den schnellen, enorm laufstarken Olic.


    Der HSV könnte in dieser Saison zum Schicksalsgegner von Bayer werden, in der Liga geht es um Platz drei, im UEFA-Cup im den Einzug ins Viertelfinale; worauf legen Sie den Fokus?


    Michael Skibbe: Beides ist uns gleich wichtig, der Stellenwert ist gleich hoch. In der Liga kämpft man eine ganze Saison lang, um ins internationale Geschäft einzuziehen. Wenn man das dann erreicht hat, möchte man natürlich auch so lange wie eben möglich dabei bleiben.


    Erneut kommt es auch zum Duell der wohl zurzeit stärksten deutschen Keeper Rene Adler und Frank Rost...


    Michael Skibbe: Beide sind hervorragende Vertreter ihres Faches. Rene beweist das bei uns Woche für Woche, Frank spielt in der Liga seit mehr als einem Jahrzehnt auf hohem Niveau...


    ...so dass beide eine DFB-Nominierung verdient hätten?


    Michael Skibbe: Dazu werde ich mich bestimmt nicht äußern, das ist einzig und allein Sache des Bundestrainers.



    Das Gespräch führte Andreas Kötter / Eurosport