Leverkusens Serie reißt im Westderby

  • 02. März 2008
    Die Erfolgsserie von Bayer Leverkusen ist gerissen. Nach zuletzt vier Bundesliga-Spielen ohne Niederlage verlor die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe am Sonntag im West-Derby beim VfL Bochum mit 0:2 (0:0). Dank der Treffer von Kapitän Thomas Zdebel (66. Minute) und Christoph Dabrowski (88.) demonstrierte der VfL abermals seine beeindruckende Heimstärke und schob sich am Ruhrgebiets-Rivalen Borussia Dortmund vorbei auf den 12. Tabellenplatz. „Das war ein wichtiger Schritt gegen einen Champions-League-Anwärter, jetzt dürfen wir auch ein bisschen feiern“, sagte Bochums Coach Marcel Koller.


    „Wir haben gut gekämpft, aber vergessen, gut Fußball zu spielen“, sagte Bayer-Kapitän Bernd Schneider. Für Bayer dagegen ging in einer insgesamt schwachen Partie nicht nur die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel im Uefa-Cup gegen den Ligakonkurrenten Hamburger SV am Donnerstag gründlich daneben. Weil der HSV gegen Eintracht Frankfurt 4:1 gewann, verlor Bayer auch den dritten Platz an die Norddeutschen. Zudem sah Sergej Barbarez die fünften Gelbe Karte und muss am Sonntag gegen Hannover 96 zuschauen.


    „Wir müssen uns vorwerfen, dass wir wir nie richtig zum Abschluss gekommen sind, nie das Spiel bestimmt haben“, sagte Leverkusens Simon Rolfes. „Wir hätten heute einen großen Schritt nach vorne machen können.“ Was die 23.781 Zuschauer in den ersten 45 Minuten zu sehen bekamen, war nur äußerst mäßiges Bundesliga-Niveau. Beide Mannschaften rieben sich vor allem im Mittelfeld in zahlreichen Zweikämpfen auf, die Fehlerquote im Abspiel war erschreckend hoch. Die Gäste, bei denen Stammkeeper René Adler nach überstandener Adduktorenverletzung ins Tor zurückkehrte, hatten zwar mehr Ballbesitz und waren optisch leicht überlegen.


    Torgefahr ergab sich daraus allerdings nicht, beide Keeper waren nahezu beschäftigungslos. Bochums einzige Chance jagte Benjamin Auer über das Tor (10.). Schmerzlich vermisst wurde beim Gastgeber der mit neun Saisontreffern beste Angreifer Stanislav Sestak (Gelb-Sperre). Joel Epalle konnte den Slowaken nicht adäquat ersetzen. Auf der Gegenseite segelten zwei Schüsse von Tranquillo Barnetta (29./35.) über das Gehäuse des Tschechen Jan Lastuvka.


    Dabrowski macht am Ende alles klar für Bochum


    Mit gequältem Gesichtsausdruck beobachteten Paul Freier und Theofanis Gekas das Geschehen. Auch gegen ihren ehemaligen Klub saßen die Leverkusener Offensivkräfte zunächst nur auf der Bank und wurden von Skibbe nach dem Gegentreffer 20 Minuten vor Schluss eingewechselt. Doch auch diese Maßnahme verpuffte wirkungslos. Das triste Bild änderte sich erst spät - dank der Bochumer. Beide Kontrahenten knüpften zunächst nahtlos an die schwache Vorstellung aus der ersten Hälfte an.


    Nach mehr als einer Stunde Spielzeit musste sich Lastuvka erstmals strecken, um einen Barbarez-Kopfball nach Flanke des ansonsten blassen Stefan Kießling (63.) um den Pfosten zu lenken. Wie aus heiterem Himmel fiel dann das sehenswerte Führungstor. Einen weiten Ball aus dem Mittelfeld legte Christoph Dabrowski im Strafraum per Kopf zu seinem Kapitän zurück, der Adler keine Abwehrchance ließ. Endgültig alles klar machte dann Dabrowski.


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    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorbei, in der man kann.