Nonda vergibt den Last-Minute-Sieg

  • Bei schweren äußeren Bedingungen kam Bayer bei Galatasaray Istanbul zu einem schmeichelhaften 0:0. Die Türken kamen mit den Platzverhältnissen über weite Strecken besser zurecht und hatten mehrere gute Gelegenheiten. Leverkusen hielt lediglich kämpferisch dagegen, blieb aber über die gesamte Spielzeit ungefährlich und konnte mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein.



    Am Wochenende überzeugte die Mannschaft von Trainer Karl-Heinz Feldkamp, Galatasaray siegte dank dreier Sükür-Tore mit 6:3 gegen Manisaspor. Der Ex-Schalker Lincoln saß nach langer Pause wegen eines Muskelrisses in der Wade zunächst auf der Bank. Leverkusens Trainer Michael Skibbe verzichtete im Vergleich zum 1:1 gegen Hamburg auf Gresko und Schwegler. Dafür liefen der in der Liga zuletzt gesperrte Castro und Sarpei, der vom Afrika-Cup zurückkehrte, von Beginn an auf.


    Wenig einladend wirkten die Bedingungen im Stadion Ali Sami Yen. Durch einsetzende Schneefälle geriet die Begegnung auf dem holprigen Geläuf zur Rutschpartie. Die Folge: Beide Mannschaften taten sich extrem schwer, durch spielerische Mittel für Offensivaktionen zu sorgen. So geriet die Anfangsphase zum Langeweiler. Erst in der 29. Minute sahen die fröstelnden Zuschauer die erste Gelegenheit. Und die hatte "Gala": Ümit Karan hatte auf der rechten Seite zu viel Platz. Bei seinem Schuss aus spitzem Winkel war der aufmerksame Adler aber auf dem Posten.


    Wesentlich besser wurde die Partie am Bosporus zwar nicht, dafür aber zum Ende der ersten Hälfte hin chancenreicher. Es waren allerdings ausschließlich die Türken, die sich in der Offensive zeigten. In der 39. Minute köpfte der sträflich alleingelassene Arda Turan nach einer Ecke haarscharf über das Tor, nur drei Minuten später ließ Hakan Sükür eine Riesengelegenheit aus. Unfreiwillig bugsierte Manuel Friedrich den Ball in den Lauf des Nationalspielers, der allein vor Adler über das Tor schoss.
    Von Bayer war beinahe gar nichts zu sehen. Nur einmal wurde die Skibbe-Elf gefährlich. Nach einem Fehler von Emre machten aber Barbarez und Kießling zu wenig aus der Überzahlsituation, Emre konnte seinen Fehler wieder ausbügeln (31.). So blieb es in einem über weite Strecken unansehnlichen Spiel beim 0:0 bis zur Pause.



    Dem torlosen Frösteln hätte Ümit Karan kurz nach der Pause ein Ende setzen können. Hakan Sükür hatte für ihn quergelegt, aus zehn Metern zielte Ümit jedoch viel zu ungenau. Das Leder wurde sichere Beute für Adler. Auch wenn die Werkself danach ein paar gute Ansätze zeigte - in echte Verlegneheit geriet der Tabellenführer der Türkei auch in dieser Phase nicht. Eher hätten Ümit Karan aus 16 Metern (71., über das Tor) oder eine Zeigerumdrehung später Hakan Sükür, dem sich Adler im letzten Moment in den Weg schmiss, die verdiente Führung markieren können.


    Auch die Einwechslung des Ex-Schalkers Lincoln in der 84. Minute sorgte nicht mehr für die nötigen Impulse auf Seiten der Gastgeber. Mit dem torlosen Remis war Bayer gut bedient - zumal Nonda, nachdem Adler einen Schuss nach vorne abprallen ließ, in der Nachspielzeit eine weitere Riesenchance vergab. Der eingewechselte Kongolese verfehlte das Bayer-Gehäuse denkbar knapp.


    Leverkusen muss sich bis Samstag steigern, will sie beim starken Aufsteiger Karlsruhe bestehen. Das Rückspiel gegen Galatasaray steigt am 21. Februar (17 Uhr).


    Quelle: kicker.de