Leverkusen: Keine Panik trotz Köln-Pleite

  • Leverkusen: Keine Panik trotz Köln-Pleite
    Schneider und Vidal im Tief


    So gar nicht nach dem Geschmack der Fans verlief die letzte Testspiel-Woche für Bayer 04. Eine 1:3-Niederlage gegen Köln - das schmeckt den Anhängern der Werkself überhaupt nicht.


    Die Beteiligten freilich weigerten sich, in Panik zu verfallen: "Ich bin froh, dass wir mit den Testspielen jetzt durch sind", sagte Torhüter René Adler, "wir dürfen das nicht überbewerten. Vor ein paar Jahren haben wir mal Tests gegen Wuppertal und Kickers Emden verloren und waren anschließend die zweitbeste Rückrundenmannschaft. In Cottbus wird es ernst, ab da zählt es."


    Adler, unlängst im kicker von den Profi-Kollegen zum besten Keeper der Liga gewählt, lässt sich auf keine Diskussionen ein, was die Verfassung der Mannschaft angeht. Er ist sich sicher, dass die Marschroute ("Eng stehen, den Ball jagen, aggressiv attackieren!") eingehalten wird. Eine Personaldiskussion angesichts des Fehlens der Innenverteidiger Karim Haggui (Afrika-Cup) und Lukas Sinkiewicz (Aufbau- training nach Syndesmose-Verletzung) hält Adler für völlig unnötig: "Jan-Ingwer Callsen-Bracker macht einen guten Job. Das war in der Rückrunde der vergangenen Saison auch so. Manuel Friedrich ist auch wieder fit, an der Abwehr gibt es keinen Zweifel."


    Seine Chefs sehen dies nicht viel anders. Sowohl Rudi Völler ("Dieser Test war wichtig für Manuel Friedrich, er hat nach seiner Operation gezeigt, dass er wieder fit ist") als auch Michael Skibbe impfen den Spielern Selbstvertrauen ein, der Trainer verlangt von Callsen-Bracker sogar mehr Initiative: "Das Spiel nach vorne kann er ruhig intensivieren. Da muss er mehr aus sich herausgehen, er kann das ja."


    Mit dem, was Bernd Schneider fußballerisch kann, könnte man Bücher füllen. Doch der Routinier ist nach seiner viermonatigen Zwangspause noch nicht auf gewohntem Niveau. Gegen Köln verlor er viele Bälle, wirkte, ob rechts, links oder zentral, gehemmt. Möglicherweise kommt Cottbus für ihn zu früh, was auch für Arturo Vidal (er fehlte zweieinhalb Monate wegen eines Bänderrisses) gilt. Der hyperaktive Chilene hat momentan wenig gute Momente, auch er scheint Zeit zu brauchen.


    Bis auf Weiteres gehören dem Profikader neue Gesichter an. Jens Hegeler (19) kommt aus der U23 und ergänzt, wohl auch schon in Cottbus, die Innenverteidigung. Richard Sukuta-Pasu (17, U19), der hochveranlagte Offensivspieler, trainiert weiter "oben" mit, ob er am Samstag nominiert wird, steht noch nicht fest.


    Frank Lußem


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    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorbei, in der man kann.