„Bayer soll alleine zahlen“ (Straßenbau)

  • Leverkusen (RP) Im Grunde sind zumindest die meisten Vertreter der großen Ratsfraktionen für den Bau einer Stadion-Entlastungsstraße. Allerdings regt sich Widerstand von kleineren Parteien und Anwohnern.


    Zündstoff war gestern da auf der letzten Sitzung der Bezirksvertretung II. Nur hochgegangen ist er nicht. Die Diskussion um die mögliche neue Fußballstraße („Querspange Europaring/Am Neuenhof – Bismarckstraße“) zur ausgebauten BayArena verlief unaufgeregt. Bezirksvorsteher Heinz-Gerd Bast hatte vorab für Ruhe gesorgt. „Lasst die Bemerkungen zur Überflüssigkeit der Fußballstraße. Sonst können wir gleich darüber abstimmen, ob in der Stadt überhaupt noch Fußball gespielt werden soll“, rügte er die Spötter der Bürgerliste (Hans-Erich Müller) und Grünen (Dirk Danlowski). Die nahmen den Maulkorb an. Die Kostenbeteiligung an den gut 4,5 Millionen Euro, die die Straße kosten könnte, allerdings nicht.
    „Die Pendelbus-Situation nach den Spielen ist unbefriedigend. Es wäre also eine tolle Investition, aber nicht auf Kosten der Stadt. Das soll Bayer schön alleine bezahlen. Der zieht sich ohnehin in letzter Zeit aus vielem zurück“, bemerkte der Mann von den Grünen. Drastischer formulierte Stephan Adams von der Bürgerliste: „Die Querspange liegt mir schwer im Magen. Das neue Parkhaus ist doch nur für den elitären Kreis derer, die zu ihren VIP-Plätzen müssen. Und für die beschließen wir eine Extra-Zufahrt? Da habe ich kein Verständnis.“ Dafür setzte es Schelte von der SPD: „Das Parkhaus ist auch für den Personenkreis der behinderten Zuschauer gedacht“, korrigierte Hans-Erich Hofmann genervt.
    Die CDU hatte in einem Änderungsantrag unterbreitet: Die Verwaltung möge prüfen, wie man den Pendelbusverkehr attraktiver und effektiver machen könnte und wie eine Anbindung der Stelzenparkplätze und des neuen Parkhauses an den Europaring zumindest an Spieltagen durch die Öffnung der Rad- und Gehwegunterführung unter der Bahn geschaffen werden kann. Diese Erweiterung begrüßte vor allem die SPD. Die Verwaltung, vertreten durch Christian Syring von der TBL, äußerte sich verhalten positiv: „Bei der Variantenuntersuchung sind wir ganz am Anfang.“ Man wolle aber gerne den Vorschlag der CDU prüfen. Beendet ist diese Diskussion wohl noch lange nicht.


    Quelle: rp-online.de

    "Wenn du redest, muss deine Rede besser sein, als dein Schweigen gewesen wäre." arab. Sprichwort