René Adler kann noch hoch fliegen

  • Bayers Zukunft im Tor
    Leverkusen: René Adler
    kann noch hoch fliegen



    Bayer Leverkusen hat einen Lauf. Drei Siege in Folge verwandeln den Werksclub zum Bayern-Jäger. Im direkten Duell am Samstag will das Team von Michael Skibbe dem Rekordmeister ein Bein stellen. Ein entscheidendes Wort mitreden will dabei auch Bayers Nummer 1, René Adler. Der 22-Jährige ist Samstagabend zu Gast im "aktuellen sportstudio."


    Die Fachleute sind sich einig: René Adler gehört, so wie sein Freund und Berufskollege Manuel Neuer, zu den vielversprechendsten Anwärtern auf die Nachfolge von Nationaltorwart Jens Lehmann. Ähnlich wie Neuer ist auch Adler praktisch über Nacht ins Rampenlicht der Fußball-Bundesliga geschubst worden.


    Von Null auf Hundert ins Rampenlicht


    Es war der 25. Februar 2007, als Adler erstmals - und dann gleich gegen einen der Großen, namentlich Schalke 04 - das Tor der Leverkusener sauber halten sollte. Und Adler hielt seinen Kasten sauber, zeigte eine Reihe von Glanzparaden. Auch bei den darauffolgenden Bundesliga-Partien glänzte der Youngster. Bayers langjährige Nummer 1, Jörg Butt, hatte das Nachsehen. Es war der Anfang einer vielversprechenden- und das Ende einer erfolgreichen Karriere. Denn für Trainer Michael Skibbe ist eines ganz klar: René Adler ist der Torwart der Zukunft für Bayer Leverkusen.



    Mit 15 Jahren kommt Adler nach Leverkusen. Entdeckt wird er von Bayers Torwarttrainer Rüdiger Vollborn, der ihm im Nachwuchsteam des DFB erlebt. Adler spielt damals in seiner Heimatstadt für den VfB Leipzig. Dass er es hier mit einem großen Talent zu tun hat, ist Vollborn sofort klar. Er bietet dem Jungen an, ihn bei sich in der Familie und im Verein unterzubringen. Adler zögert nicht lange und zieht bei seinem Freund und Mentor ein.


    Drohendes Karriereende


    Der 15-Jährige ist extrem ehrgeizig, will es unbedingt schaffen im Sport, ordnet diesem Ziel alles unter. In der Torwart-Schmiede von Leverkusen wächst Adler heran, durchläuft parallel beim DFB alle Juniorennationalmannschaften. Bei der U-19-EM 2004 und der U-20-WM 2005 trägt er die Kapitänsbinde und absolviert beide Turniere als bester Torwart.



    Unerklärbare Rückenschmerzen und ein erst spät entdeckter Haarriss in der Rippe beenden fast die gerade erst in Schwung gekommene Laufbahn des René Adler im Frühsommer 2006. Lange Zeit leidet Adler unter starken Rückenschmerzen, kann nicht trainieren. Unzählige Untersuchungen muss der Sportler über sich ergehen lassen, bis der Grund für die Schmerzen entdeckt wird.


    Reaktionsschnell und intelligent


    Der operative Einsatz einer Titanplatte bringt die erhoffte Linderung und Stabilität im Rücken zurück. Adler stürzt sich in die Reha und ins Training. Richtig fit ist er aber erst kurz vor seinem Bundesliga-Debüt im Februar 2007. Seitdem läuft es für den 22-Jährigen so richtig gut.



    Der Leipziger gilt als offener, redseliger und bescheidener Charakter. Seine Stärken auf dem Platz sind seine Fähigkeit, ein Spiel zu lesen, seine Mitspieler zu organisieren und als eine Art Libero hinter der Abwehr das Geschehen aktiv mitzugestalten. Dazu kommen noch eine hohe Reaktionsfähigkeit und Sprungkraft. Bundestrainer Joachim Löw hat längst schon ein Auge auf das Jungtalent geworfen, wie er erst kürzlich öffentlich betonte.



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