Leverkusener bekennen sich zum Kreuz

  • Ob die Verantwortlichen, die den Abbruch des Bayerkreuzes beschlossen haben, mit so viel Widerwillen in der Bevölkerung gerechnet haben? Zusätzlich zur Unterschriftensammlung setzt die Initiative "Das Kreuz muss bleiben" auch auf die emotionale Kraft der Musik bei ihrem Kampf für die große Leverkusener Leuchtreklame. In diesen Tagen nehmen die Musiker der Country-Band Maverick im Studio ein Lied auf. Sein einfacher Titel: "Rettet das Bayerkreuz". Der erste Eindruck beim Probehören am Telefon ist, dass es durchaus Volksliedcharakter mit Ohrwurmqualitäten hat. In einer Textzeile wirbt es für die Anerkennung der Leuchtreklame als Denkmal. Spätestens beim "Konzert fürs Kreuz" am 21. August im K 1 in Wiesdorf (19 Uhr, Eintritt frei) wird das Lied uraufgeführt.
    7400 Unterschriften


    Auch die Unterschriftensammlung, die von den organisierten Fußball-Fans ins Leben gerufen wurde, ist nach eigenen Angaben äußerst erfolgreich. Schon 7400 Menschen hätten unterschrieben und sich dadurch zum Bayerkreuz bekannt, sagt Andrea Schmitz, Sprecherin der Initiative zum Erhalt des Kreuzes. Erklärtes Ziel: Das Wahrzeichen der Stadt unter Denkmalschutz stellen zu lassen. In der Region liegen Listen auf 280 Ladentheken aus. Davon 264 in Leverkusen. Doch die Strahlkraft der 1712 40-Watt-Glühlampen endet offenbar nicht an der Stadtgrenze. Auch in einigen Geschäften in Burscheid, Langenfeld, Monheim und Bergisch Gladbach werden Unterschriften gesammelt.


    Dass das alles etwas nutzt, ist nach dem heutigen Stand der Dinge jedoch höchst unwahrscheinlich. Im Jahr 2003 haben die drei Parteien, die nach dem nordrhein-westfälischen Denkmalgesetz eine Unterschutzstellung beantragen können, das Kreuz begutachtet: die Stadt als Untere Denkmalbehörde, der Landschaftsverband, bei dem das Rheinische Amt für Denkmalpflege angesiedelt ist und schließlich Bayer. "Als Ergebnis wurde mit Zustimmung der Bezirksregierung als Oberer Denkmalbehörde und mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Benehmen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege schriftlich zwischen der Stadt Leverkusen und dem Eigentümer fixiert, dass die gesetzlichen Grundlagen für eine Unterschutzstellung nicht gegeben sind und das Bayerkreuz nicht in die Denkmalliste eingetragen wird", teilte gestern Stadt-Sprecherin Irmgard Schenk-Zittlau auf Anfrage mit. Daher sehe die Stadt "auch bei Würdigung des Symbols als bedeutendes Identifikationszeichen zum einen des Bayer-Konzerns, zum anderen aber auch der Stadt Leverkusen, keine Möglichkeit der Eintragung des Bayer-Kreuzes in die Denkmalliste", folgerte Schenk-Zittlau.


    Keine Klagerecht


    Auch Mieter, Nachbarn, Vereine oder Initiativen könnten dagegen nichts ausrichten, hieß es bei der Stadt weiter. Sie hätten kein Recht, eine Aufnahme in die Denkmalliste zu beantragen und folglich auch kein Widerspruchs- oder Klagerecht gegen die geplante Demontage des Bayerkreuzes.


    Im Konzern sieht man trotz der anschwellenden Protestwelle gegen die Demontage auch keinen Grund, von dem im Mai verkündeten Plan abzurücken, das Kreuz einer riesigen Leuchtdioden-Litfaßsäule auf dem Gerippe des Hochhauses zu opfern. "Wir freuen uns über die Verbundenheit mit dem Bayerkreuz. Wir glauben aber, dass die neue Leuchtfassade ein noch besseres Wahrzeichen wird", sagte gestern auf Anfrage Bayer-Sprecher Roland Ellmann. http://www.daskreuzmussbleiben.de


    quelle: ksta.de

    Meine Damen und Herren, heute Abend sinkt für Sie - das Niveau!