Kampf gegen den Trend

  • Kampf gegen den Trend
    VON STEPHAN KLEMM, 07.05.07, 20:49h


    Huch, das kommen ja doch noch ein paar Verfolger: So erschrocken wie Bernd Schneider sind seit Sonntag alle Profis bei Bayer 04.

    Um künftig gegen Teams wie Arminia Bielefeld bestehen zu können, muss der Leverkusener Kader deutlich restauriert werden.


    Leverkusen -Eine Nacht ist vergangen seit der erschütternden Niederlage gegen Arminia Bielefeld, doch der Schlaf hat Wolfgang Holzhäuser keine Linderung gebracht, die Erregung ist auch am Montag immer noch groß beim Geschäftsführer der Bayer-04-Fußball-GmbH. Das 1:2 der Leverkusener vom Sonntag ist ihm „an die Nerven gegangen“, er findet: „Das ist nicht die Leistung, die man sich als Vorgesetzter vorstellt.“ Gestimmt hat nichts im Bayer-Gefüge, das sich gegen kompakte Gegner mit giftigem Zweikampf-Verhalten und aggressiver Grundeinstellung als unterlegen erweist, klar unterlegen. Holzhäusers Konsequenz daraus: „Da müssen wir qualitativ nachbessern. Und das wird auch geschehen.“


    Laut Manager Michael Reschke ist das bereits geschehen. Der als Linksverteidiger verpflichtete Chilene Arturo Vidal und der als neuer Innenverteidiger so gut wie feststehende Lukas Sinkiewicz (bisher 1. FC Köln) gelten als Spieler, die stark in der Balleroberung sind und dann auch noch ein Spiel von hintenheraus aufbauen können. Sie besitzen also Fähigkeiten, mit denen Bayer laut Reschke in der Lage wäre, gegen Gegner wie Bielefeld (oder etwa Bochum, Frankfurt, Wolfsburg und Cottbus, gegen die man allesamt unterlag) mitzuhalten. Dieses Können soll laut Reschke auch der zweite, noch unbekannte neue Manndecker besitzen, dessen Verpflichtung kurz bevorsteht.


    „Solche Spieler brauchen wir dringend, denn aktuell fehlt uns der Esprit, Mannschaften, die so tief gestaffelt stehen wie Bielefeld, auszuspielen. Das verfolgt uns die ganze Saison“, ergänzt Trainer Michael Skibbe, der sich nun „auf den großen Umbruch in der neuen Spielzeit“ freut.


    Leverkusens Problem ist - neben mittlerweile 13 Niederlagen - seine Spielstärke. Grundsätzlich besitzt Bayer eine technisch versierte Mannschaft, die an guten Tagen in Schalke und gegen den VfB Stuttgart relativ mühelos gewinnt und auch gegen Werder Bremen und Bayern München nicht abfällt. In solchen, eher anspruchsvollen, tendenziell körperlosen Spielen steigert man sich gerne in einen Rausch voller gelungener Kombinationen und Aktionen.


    Das alles nutzt nichts, wenn man auf nominell schwächere Teams konsterniert bis lustlos reagiert; Eigenschaften, die mittlerweile durchaus dazu führen können, dass der Ertrag einer ganzen Saison auf dem Spiel steht. Die Uefa-Pokal-Qualifikation ist nun doch noch fraglich für Bayer 04, um ganz sicherzugehen, benötigt man aus den Spielen in Berlin am kommenden Samstag und gegen Dortmund zum Saisonabschluss eigentlich zwei Siege.


    Doch der Trend der jüngeren Vergangenheit hat nichts mit Triumphen zu tun: von den letzten fünf Spielen hat Bayer vier verloren. Skibbe glaubt allerdings, dass seine Elf weiterhin psychologisch im Vorteil ist: „Wir haben es selbst in der Hand. Noch haben wir einen Vorsprung.“ Er beträgt auf Rang sechs einen Punkt vor Hannover 96. Skibbe macht individuelle Fehler für die Gegentore vom Sonntag verantwortlich - „das passiert uns immer wieder, also viel zu oft“, sagt er. Marko Babics Aussetzer vor dem 0:1 folgte der Fehlpass von Karim Haggui, der das 1:2 einleitete. Der Tunesier etabliert sich derzeit als Fehlerteufel im Team, „er ist eine unglückliche Figur“, findet Skibbe.


    Ab sofort steht Skibbe nun wieder der am Sonntag gesperrte brasilianische Nationalspieler Juan zur Verfügung, Haggui wird dem Vernehmen nach in dieser Saison nicht mehr mitspielen dürfen. Und auch das empfindet Skibbe als Vorteil: „Jetzt kann keiner meiner Spieler mehr eine Gelbsperre bekommen.“


    Wenn aber alles misslingt, am Ende also auch die UI-Cup-Qualifikation verspielt wird, sei der zu erwartende finanzielle Schaden „auf jeden Fall zu kompensieren. Aber es wäre ein Rückschlag für unsere Ambitionen“, findet Holzhäuser. Und die sind groß, Holzhäuser will in den nächsten zwei Jahren eine Mannschaft formen, die auch oberhalb von Platz vier mitspielen kann.



    Quelle: http://www.leverkusener-anzeig…tikel/1176113394744.shtml

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    Schiebt dem Hoeneß die Würstchen in den A****!!!!!!

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