Traum von Glasgow lebt bei Bayer wieder auf

  • Bei Bayer Leverkusen überwiegt vor dem Rückspiel im Achtelfinale des UEFA-Pokals gegen den RC Lens der Optimismus.




    Lens vor Augen, Glasgow im Hinterkopf: Für Bayer Leverkusen soll das UEFA-Pokal-Achtelfinale gegen den französischen Tabellenzweiten nur Durchgangsstation auf dem Weg zum ganz großen Ziel sein.


    "Dann ist alles drin"


    "Wenn wir Lens schlagen, ist alles drin. Aber wir reden erstmal nur vom nächsten Spiel", sagte Nationalspieler Bernd Schneider vor dem Rückspiel gegen RC Lens am Mittwoch (18.15 Uhr/live im ZDF), in dem die Werkself das 1:2 aus der ersten Partie wettmachen muss.


    Doch insgeheim lebt der Traum von Glasgow unterm Bayer-Kreuz wieder auf. Ausgerechnet im Hampden Park findet am 16. Mai das Finale statt.


    An jenem Ort, wo Bayer vor fünf Jahren im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:2) den ganz großen Coup vor Augen und nur haarscharf verpasste hatte.


    Machbare Aufgabe


    "Die Aufgabe gegen Lens ist schwer, aber machbar. Es ist eine Fifty-Fifty-Angelegenheit", äußerte sich Sportdirektor Rudi Völler vor dem zweiten Duell gegen die Franzosen verhalten. Trainer Michael Skibbe sieht unterdessen noch ein hartes Stück Arbeit auf seine Mannschaft zukommen.


    "Es wird schwerer als in Lens. Das ist eine verdammt starke Truppe mit schnellen Angreifern. Wir müssen höllisch aufpassen."


    Haggui sieht Gelb-Rot


    Dabei hatten die Rheinländer vor Wochenfrist in Nordfrankreich eine deutlich bessere Ausgangsposition noch leichtfertig verspielt.


    Über eine Stunde lang hatte Bayer das Spiel und den Gegner im Griff und drängte nach dem 1:1-Ausgleich sogar auf den Siegtreffer, ehe ein Aussetzer von Karim Haggui Bayer in Not brachte. Der Tunesier verschuldete einen Elfmeter und sah dafür auch noch die Gelb-Rote Karte.


    Fragezeichen hinter Ramelow


    Dementsprechend muss Haggui im Rückspiel auch zusehen. Für den 23-Jährigen dürfte Jan-Ingwer Callsen-Bracker in die Innenverteidigung rücken.


    Fraglich ist auch noch der Einsatz von Kapitän Carsten Ramelow, der im Hinspiel eine Knieprellung erlitten hatte und deshalb auch am Sonntag beim Hamburger SV (0:0) zusehen musste.


    Für Bayer geht es gegen Lens aber nicht nur um den sportlichen Verbleib auf internationaler Bühne, auch finanziell wäre ein Weiterkommen goldwert.


    Statistik spricht für Bayer


    "Ab dem Viertelfinale lässt sich Geld verdienen", meinte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, "wenngleich die Einnahmen bei weitem nicht mit der Champions League vergleichbar sind."


    Die Statistik dürfte Bayer überigens Mut machen. Zweimal trafen die Leverkusener im UEFA-Cup auf eine französische Mannschaft, zweimal kamen sie weiter und zogen anschließend sogar jeweils mindestens bis ins Halbfinale ein. 1988 sprang sogar der UEFA-Cup-Sieg heraus.


    Zahlenspiele lassen Gillot kalt


    Das Zahlenspiel interessiert den französischen Coach Francis Gillot recht wenig. "Wir haben eine gute Ausgangsposition", sagt der Trainer und erwartet ein ähnliches Duell wie vor Wochenfrist.


    "Bayer Leverkusen spielt zu Hause ähnlich wie auswärts. Das Team erarbeitet sich viele Tormöglichkeiten, lässt aber auch einige zu. Darin sehe ich unsere Chance."


    Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:


    Leverkusen: Adler - Castro, Callsen-Bracker, Juan, Babic - Ramelow (Schwegler), Rolfes - Schneider, Barnetta - Barbarez - Woronin (Kießling)


    Lens: Itandje - Barul, Coulibaly, Hilton, Tixier - Sidi Keita, Seydou Keita - Demont, Carriere, Monterrubio - Dindane


    Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal)


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