Vom Umgang mit gleichen Belastungen (Kommentar aus der Rheinischen Post, Printausgabe)

  • Vom Umgang
    mit gleichen
    Belastungen


    Von Udo Bonnekoh
    Da fällt einem wirklich nichts mehr ein. Nicht weitersagen, aber die Leverkusener haben offenkundig ein physisches Problem. Zwei Englische Wochen hintereinander wer soll das ohne Wirkung verkraften? Dieses Argument brachten Trainer Skibbe und seine Pappenheimer allen Ernstes vor nach diesem unerquicklichen Auftritt in Bielefeld. Wobei Zyniker schnell beim Wort sind mit einem Gegenargument: Wieso zwei Mal drei Spiele in wenigen Tagen, da doch die Begegnungen mit Tottenham und in Bukarest mit wenig sichtbarem Aufwand bestritten wurden? Und außerdem: Ist es nicht so, dass sich die Leverkusener schon aus Imagegründen kaum etwas mehr wünschen als internationale Präsenz? Und die ist, wenn es denn beliebt, nun mal mit Partien unter der Woche verbunden. Wie das zu koordinieren ist, demonstrieren gegenwärtig die Bremer aufs Eindrücklichste. Werder muss morgen nach Barcelona zum Showdown in der Champions League und fidelt vorher mal eben die Hertha ab von Schonung keine Spur und auch kein Hinweis auf vorherige Strapazen. Womöglich liegt es tatsächlich an der Qualität beim spielenden Personal und demjenigen, das die (Transfer-) Politik im Verein bestimmt und die Entscheidungen zu treffen hat. Eventuell liegt das auch im unterschiedlichen Umgang mit Problemen und deren Beseitigung. Und nicht dass jetzt jemand auf die Idee kommt, die Personalkosten in Bremen und in Leverkusen seien klaffend different. Dann fiele einem wirklich nichts mehr ein.