Bayer 04 Leverkusen hat eine Plakataktion der Fans beim Heimspiel am Nachmittag gegen Mainz verboten. Geplant war eine Solidaritätsbekundung für die Mitarbeiter von Bayer Industry Services, deren Jobs durch Stellenabbau gefährdet sind.
Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bittet die Fans um Verständnis. Der Verein begrüße zwar den Zuspruch für die BIS-Mitarbeiter, der Fußball dürfe aber grundsätzlich nicht als Plattform für Protestaktionen genutzt werden, so Holzhäuser in einem Schreiben an die Fans:
Liebe Fans,
es ist schlimm und mehr als bedauerlich, dass bei BIS 600 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Noch dazu wenn man weiß, dass in und um Leverkusen herum durch die vielen Restrukturierungsmaßnahmen auch andere Fans schon betroffen sind. Alle von diesen Maßnahmen betroffenen haben da mein persönliches Mitgefühl. Umso mehr glauben wir Samstag für Samstag mit guten Leistungen unserer Mannschaft vor den Alltagsproblemen ablenken zu müssen.
Ich bitte aber um Verständnis, dass wir Protestaktionen jeder Art im Stadion bei unsern Spielen nicht zustimmen können. Wir haben bisher jede Anfrage, ob das für das Ausbesserungswerk in Opladen, bei der Schließung von Schwimmbädern, bei der AGFA- Gevaert AG oder sonstige Protestaktionen gegen Sparmaßnahmen war, immer abgelehnt. Würden wir auch nur eine Aktion erlaubt haben, würde unser Fußball als Plattform für Proteste genutzt und nicht mehr der Fußball sondern die Protestaktionen im Vordergrund stehen.
Ich finde es großartig, wie viele unserer Fans sich mit ihren möglicherweise betroffenen Kollegen solidarisch erklären. Ich bin auch für Solidaritätsbekundungen, sie verdienen Sympathie und Respekt aber bitte nicht im Stadion.
Mit freundlichen Grüßen Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH
Wolfgang Holzhäuser
Quelle: Radio Leverkusen.de
