Skibbe „Im Fußball bewegt man sich!“

  • ZOFF UM BARBAREZ


    Von THOMAS GASSMANN
    Leverkusen - Sergej Barbarez marschierte an den Kameras vorbei. „Nein, keine Zeit“, teilte der Bosnier den wartenden Journalisten im Spielertunnel der Hannoveraner AWD-Arena mit und verschwand in der Kabine. Der Bayer-Star ging auf Tauchstation.
    Bei den Leverkusener Fans war der Stürmer nach dem trostlosen 1:1 gegen bemitleidenswert schlechte Hannoveraner das Gesprächsthema. Im Internetforum „werkself.de“ fielen so böse Kommentare wie „Stehgeiger“ oder „Fußballrentner“.


    Auch Trainer Michael Skibbe blieb nicht verborgen, dass sein Wunschspieler trotz des Treffers zum 1:0 gegen die Niedersachsen keinen guten Tag erwischt hatte.


    Dreimal ließ sich der 35-Jährige im Mittelfeld den Ball abluchsen. Skibbe wütete an der Seitenlinie, stauchte Barbarez zusammen, trat gegen den Trainerstuhl und ließ auch nach dem für jeden Fußball-Fan erlösenden Abpfiff kein gutes Haar am Ex-Hamburger.


    „Sergej hat das Spiel im Ballbesitz zu langsam gemacht“, kritisierte der Bayer-Coach, „darum war ich mit ihm auch nicht zufrieden.“


    Erste Ohrfeige! Die zweite sollte folgen… Originalton Skibbe: „Im Fußball steht man nicht auf dem Platz herum, sondern man bewegt sich.“


    Patsch – Volltreffer. Skibbe watscht Barbarez ab. Vorbei ist es mal wieder mit der Ruhe im Lager Bayers. Es knirscht, es kracht. Wen wundert‘s? Vier Bundesliga-Spiele ohne Sieg. Viermal eine 1:0-Führung vergeigt. Nun gerät auch Skibbe unter Druck.


    Sportdirektor Rudi Völler setzt seinen Wunschtrainer unter Zugzwang. „Ich erwarte in den nächsten zwei Spielen zwei Siege.“ In Leverkusen wird es eine spannende Woche. Donnerstag kommt der FC Sion zum UEFA-Cup-Rückspiel in die BayArena.


    Eine Niederlage des Gastgebers wäre eine Katastrophe. Bayers Sportbeauftragter Meinolf Sprink spricht gar von einem „sportlichen Super-GAU“.


    Quelle: express.de