"Nicht Fünfter zu werden, wäre bitter"

  • Hamburg - Am Samstag (22.04.06, ab 15.15 Uhr live im HSV-Ticker) kommt es erneut zu einem Spitzenspiel in der AOL Arena. Der HSV trifft auf Bayer Leverkusen. Beide Teams stehen in der Tabelle auf internationalen Plätzen, nimmt man nur die Rückrundentabelle trifft der Erste auf den Zweiten. Bei der Elf von Bayer-Coach Michael Skibbe machte besonders Tranquillo Barnetta in den vergangenen Wochen auf sich aufmerksam. Im Interview mit hsv.de erklärt der sympathische Schweizer, warum Bayer einen Lauf hat, dass die Weltmeisterschaft für jeden Fußballer ein Kindheitstraum ist und dass er irgendwann gerne in Italien oder Spanien spielen möchte.

    hsv.de: Herr Barnetta, haben Sie schon mit Raphael Wicky telefoniert?

    Tranquillo Barnetta: Nein, in den letzten Tagen nicht. Aber vor dem Spiel werde ich mich sicher noch bei ihm melden.

    Also steht noch keine Wette für die Partie am Samstag?

    Barnetta: Nein, momentan noch nicht. Doch wir werden uns sicher noch etwas nettes einfallen lassen.

    Am Samstag treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in der Tabelle sehr gut stehen und in den letzten Spielen guten Fußball gezeigt haben. Wer hat die besseren Chancen, das Spiel zu gewinnen?

    Barnetta: Nun, das ist ganz schwer zu beantworten. Der HSV hat bislang ein überragende Serie gespielt. Besonders zu Hause mit den eigenen Fans ist die Mannschaft stark, kann jeden Gegner schlagen. Wir sind also gewarnt. Dennoch fahren wir sicher nicht nach Hamburg, um nur die Punkte dazulassen. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Entscheidend wird dann sein, dass wir unsere Möglichkeiten nutzen. In der jüngsten Vergangenheit hat das sehr gut geklappt.

    Apropos jüngste Vergangenheit: Können Sie erklären, warum es bei Leverkusen zuletzt so gut lief?

    Barnetta: Da gibt es sicherlich mehrere Gründe. Zum einen haben wir uns sehr gut an den Trainer gewöhnt. Wir haben außerdem eine gute Aufstellung gefunden und ein gute Taktik. Hinzu kommt, dass man durch Siege natürlich neues Selbstvertrauen bekommt und auch mal ein Spiel gewinnt, wo man vielleicht gar nicht so gut war. So ist das im Fußball.

    Auch Sie spielten zuletzt regelmäßig stark.

    Barnetta: Da gehört auch eine Portion Glück dazu. Man erzielt ein Tor, wird insgesamt mutiger, riskiert mehr und wird belohnt. Außerdem habe ich das Glück, dass unser Trainer mir das nötige Vertrauen gibt. Gerade als junger Spieler ist das wichtig. Auch wenn man mal ein weniger gutes Spiel macht, muss man keine Angst haben, dass man gleich aus der Mannschaft fliegt.

    Wo steht Bayer Leverkusen nach dem 34. Spieltag?

    Barnetta: Hoffentlich auf dem fünften Tabellenplatz, so dass wir uns für den UEFA Cup qualifiziert haben. Wir haben so eine starke Serie hingelegt, da wäre es schon bitter, wenn wir jetzt nicht Fünfter werden.

    Ist es ein Nachteil, dass sie in den letzten Spielen noch drei Mal auswärts antreten müssen?

    Barnetta: Ja, das würde ich schon sagen. Allerdings können wir es nicht ändern und wir haben zuletzt bewiesen, dass wir auswärts auch gut spielen können. Uns liegt es, wenn wir aus einer gesicherten Defensive spielen können und Konter setzen können.

    Neben der Bundesliga wirft besonders die Weltmeisterschaft ihre Schatten voraus. Was erwarten Sie von dem Turnier?

    Barnetta: Zunächst ist es super, dass wir uns mit der Schweiz qualifiziert haben. Ich denke, dass wir eine Gruppe haben, die wir durchaus überstehen können. Für mich als jungen Spieler ist es natürlich ein Jugendtraum, bei einer WM dabeizusein. Davon träumt man immer. Die Stimmung in den deutschen Stadien wird sicherlich großartig sein, das kennt man ja bereits aus der Bundesliga.

    Haben Sie den Traum, in der Zukunft im Ausland zu spielen?

    Barnetta: Ja, absolut. Ich denke, dass es jeden Spieler weiterbringt, wenn man im Ausland spielt. Ich könnte mir schon vorstellen, irgendwann nach Italien oder Spanien zu wechseln. Doch zunächst zählt nur Bayer Leverkusen. Wir haben noch viele Ziele, die wir erreichen können und wollen. Den nächsten Schritt wollen wir am Samstag in Hamburg machen.


    Quelle: HSV.de