Posts by Tiko

    Das Problem sind hier doch zwei Dinge:
    1. Die letzten Kickerartikel haben tatsächlich wenig sachlichen Inhalt. Es wird in der Tat (aus welchen Gründen auch immer) sehr negativ über Lev und im Speziellen Roger Schmidt berichtet. Das Alleine wäre jedoch relativ unproblematisch, wenn das Ganze sachlich passieren würde, denn es gibt ja ne ganze Menge zu kritisieren, aber das läuft ähnlich wie bei manchen Dauernörglern im Forum: Stimmen die Ergebnisse, gibt es wenige Artikel (hier könnte man ja mal treffend Analysieren warum es zu Siegen kam und wo die taktische Unflexibilität sichtbar wird), gehen mehrere Spiele verloren wir das positive Ergebnis zwischendurch ingnoriert und unreflektiert, unbegründet und pauschal draufgehauen. Das finde ich beim frustrierten Fan vollkommen in Ordnung, aber für ein Fachblatt? Der letzte Artikel ist ein zusammengeschustertes draufhauen, ohne journalistischen Wert, nichts von Neutralität oder fachlichem Ausseinandersetzen der Situation zu lesen, man hätte auch mit Überschrift und dem Untertitel:

    Quote

    "In Lev ist alles Schaiße und Schmidt nen Arsch, da Völler dämlich und eh viel zu laut ist, kein Wunder, dass die nix gebacken kriegen!!!!!"


    schreiben können, das hätte die selbe Message vermittelt und den Autor nur glücklicherweise etwas deutlicher entlarvt.


    Aber der zweite Teil, der vielleicht einige dazu genötigt fühlt diesem Schundartikel beizupflichten:
    2. Wie bereits erwähnt gibt es EINIGES zu kritisieren, ich hab ja schon groß und breit meine Meinung dazu im Schmidt Thread kund getan (ja sogar als wir noch auf nem CL-Platz standen), darum spricht mir dieser Schundartikel tatsächlich ein wenig aus der Seele, und ja genau, weil ich frustriert bin, weil ich Fan bin und weil mich diese Situation aktuell ankotzt! Aber nicht weil mich diese Spiele und Ergebnisse jetzt so mega überraschen, weil die Mannschaft shice ist. Nein, weil wir seit dem ersten Spieltag exakt so Spielen wie am Mittwoch, unser Spiel basiert nunmal auf individueller Klasse, auf vielen 1 gegen 1 Situationen, Einzelleistungen und Geniestreiche. Gehen uns die Topspieler aus bleiben diese super Einzelleistungen aber aus und schwupps läuft garnichts mehr. Das ist nicht sonderlich überraschend, denn Kramer hat schon recht, dieses System ist so fehleranfällig, anstrengend und fordernd, dass es nur funktioniert wenn alls 100% abrufen, am besten sogar noch mehr um für Kreativität zu sorgen!


    Also ja, es geht: Man kann feststellen, dass der Kicker seine Neutralität, gerade im Bezug auf Schmidt, deutlich misachtet und teils in eine Hetze ausartet, aber trotzdem starke Kritk an Schmidt üben und festhalten, dass unsere aktuelle miserable Leistung tatsächlich durch die Verletztenmisere ausgelöst ist. Wir spielen eben ein System, dass spielstarke Ballbesitzmannschaften knackt und ansonsten auf individuelle Klasse setzt (find ich mega shice!!), sind wir also Bremen vom Kader nur leicht überlegen und Bremen spielt auf Konter, ja dann funktioniert unser System einfach absolut nicht und (ich wiederhole mich) wir sind nur leicht überlegen und es funktioniert überhaupt nicht, weil viele Spieler verletzt sind!


    Leute hier gibts doch nicht nur schwarz und weiß. Auch mit einem anderen System bekommen wir extreme Probleme wenn 5-6 Stammkräfte ausfallen, das bekommt JEDE Mannschaft, sogar die Bayern! Aber das heisst doch nicht, dass das der einzige Grund ist warums nicht läuft! Wir haben ja glücklicherweise nen deutlich breiteren Kader als die letzten Jahre.

    Mal ehrlich? Wie soll man in unserer Offensive denn gut aussehen? Da wird ja offensichtlich kein Zusammenspiel trainiert. Als junger Spieler, meist allein gelassen, ohne Automatismen, bist du da einfach verloren.


    Aber so gehts ja der ganzen Offensive, was willst da denn alleine reissen? Und ja, jeder ist alleine, da geplantes Offensivzusammenspiel ganz offensichtlich nicht im Konzept vorhanden ist.

    Man sollte einfach mal ganz plump Einspruch gegen die Wertung des Spieles einlegen. Zwayer hat im Interview deutlich gesagt, dass er beim ausgeführten Freistoß der zum Tor führte einen Handlungsspielraum hat, den er genutzt hat. Diesen hat er nicht! Zumindest nicht im Regelwerk verankert. Noch dazu sagte er, er habe keinen Handlungsspielraum im Umgang mit Schmidt. Den hat er, im Regelwerk verankert. Das sind schon einmal zwei grundsätzlich falsche Annahmen die direkten Einfluss auf das Spiel genommen haben. Damit ist klar, dass der Schiedsrichter bewusst ausserhalb der Regeln agiert hat, eine Wertung des Spieles sollte somit angezweifelt werden können.


    Um jetzt mal etwas ernster (wobei das durchaus möglich sein sollte) an das Thema heran zu gehen.


    Warum sollte man den Freistoß vor dem Tor zurück pfeiffen? Wegen der 5 Meter? Der schnellen Ausführung? Beides einzeln keine relevanten Gründe. Freistöße in der eigenen Hälfte werden gerne so ausgeführt und ein schnelles Weiterspielen ist erwünscht. Hier führt die Kombination zu dem Problem!


    Zwayer hat hier eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
    1. Auf Vorteil entscheiden und weiterlaufen lassen, schießt der BVB das Tor trotzdem ist alles regelkonform, keiner beschwert sich, die Welt ist in Ordnung.
    2. Den Freistoß zurückpfeiffen. Durch seine Freistoßentscheidung nimmt er Einfluss auf unser Abwehrverhalten, bevorteilt den BVB damit mehr als ohne Pfiff, diese nehmen den kurzen Stop unserer Defensive an, verschaffen sich durch das verlegen des Freistoßes einen bewussten Vorteil (hier spielt für mich die Tatsache, dass sich der Freistoß in der eigenen Hälfte befindet keine Rolle, da klar ist, dass hier sofort eine mögliche Torsituation erfolgt).


    Er entschied sich für zweimal falsch ist wieder richtig. Er begeht den Fehler abzupfeifen und will es wieder gut machen indem er die schnelle und nicht regelkonforme Ausführung zulässt. Man könnte auch unterstellen, dass hier mit dem Pfiff bewusst unsere Defensive irritiert wurde, aber das wäre ja respektlos.


    Also behalten wir diese Situation im Hinterkopf, Zwayer muss klar sein, dass er hier eigentlich Mist gebaut und seinen "Handlungsspielraum" aufs Maximum ausgreizt hat. Dass das dem "benachteiligtem" Trainer nicht gefällt muss ihm klar sein. Ein souveräner Schiedsrichter hätte Schmidt hier einmal kurz wüten lassen, den Anpfiff ausführen lassen und damit wäre es gegessen. Ein souveräner Schiedsrichter, der hier jetzt eine klare Linie fahren will und sich von Schmidt angegriffen gefühlt hat, geht im Anschluss zu ihm und schickt ihn auf die Tribüne, hier hat er immerhin vom Regelwerk abgesicherten Handlungsspielraum. Auch hier entschied sich Zwayer für die dritte Variante. Er winkt Schmidt aus dem Mittelkreis auf die Tribüne und ignoriert ihn im Anschluss mit aller Arroganz die er zur Verfügung hat. Das Ganze bis zu Spielunterbrechung eskalieren zu lassen, stärkt seine Authorität nicht, sie beweisst, dass er keine hat und sich lediglich durch bewusste strengstmögliche Auslegung von Regeln (wir errinnern uns, er kann entscheiden ob er den Verweis selbst ausspricht oder den Kapitän schickt) profilieren kann.


    Über den Elfmeter, den Schlag von Aubameyang, die Bewertung von Zweikämpfen und ja leider auch die nicht gegebene Rote gegen Bellarabi, muss man eigentlich nicht groß diskutieren, das war alles unterirdisch. Wobei beim Elfmeter ist es schon EXTREM! der Assistent hat klare Sicht, Zwayer zeigt SOFORT auf den Eckstoß, aus jedem Winkel hätte man aber erkennen können müssen, dass der Ball, niemals von einem anderen Körperteil als der Hand abgelenkt werden konnte, physikalisch garnicht möglich, da muss man als Schiedsrichter stutzig werden.


    Zum Abschluss noch was für die Verschwörung: Ist es nicht sehr auffällig, dass im Zusammenhang mit dem Verweis gegen Schmidt immer wieder dieses nette Bild aus der ersten Halbzeit auftaucht, auf der Zwayer mit deutlicher Geste vor Schmidt steht? Glaubt man Schmidt nun (und das tu ich als Leverkusen Fan) so ermahnt er diesen hier, den 4. Offiziellen nicht zu berühren. Aber es kam zu keiner Berühung, auch der Offizielle war verwirrt. Dazu kommt diese auffällige Geste, die perfekt zum Verweis passt. Da offensichtlich der größte Teil der Medien contra Lev und meist Pro DFB ist, bietet sich dieses Bild, dass augenscheinlich ohne erkennbaren Grund entstand, komischerweise hervorragend an, um Zwayer in einem besseren Licht dastehen zu lassen und weiter gegen Schimdt Stimmung zu machen! :LEV16

    Mal vorne weg: Ich mag Schmidt sehr gerne, sein Umgang mit den Medien gefällt mir wahnsinnig gut, er vermittelt eine unglaublich gute Moral, scheint auch in der Pause die richtigen Worte zu finden und sein System halte ich prinzipiell für stark.


    Aber: Es gibt einiges was nicht vernünftig läuft. So haben das System und auch unsere Mannschaft offensichtliche Schwächen, die sich durch die gesamte Saison ziehen und keine Besserung in Sicht ist. Ich ärgere mich also da es so unglaublich viel besser sein könnte, so viel Potenzial liegt brach.


    Die Standards:Systembedingt provozieren wir überdurchschnittlich viele Standards, der Gegner läuft oft relativ alleine mit viel Raum auf unseren Strafraum zu, da wird oft nur zur Ecke geklärt, oder im 1vs1 gibt es Freistoß für den Gegner. Auf der anderen Seite erhalten wir ebenfalls sehr viele Ecken und Freistoßsituationen. Das müsste eine Waffe werden, defensiv mit einer guten Ordnung entstehen schnell Kontersituationen und zum Offensiven muss man wenig sagen. Ärgerlicherweise sind unsere offensiv Standards meist harmlos und defensiv sind wir anfällig.


    Kontersituationen: das Chaos scheint gewollt zu sein, dem kann ich bei der Balleroberung zustimmen, aber Konterlaufwege und Spielzüge sind effektiver wenn sie einstudiert sind. Wir verspielen zu vielen aussichtsreiche Situationen, da der ballführende Spieler nicht "blind" weiterspielen kann, sondern sich orientieren muss, das kostet wertvolle Zeit. Dazu kommt, dass gewohnte und trainierte Situationen auch Sicherheit im Abschluss geben, es wird "Routine" und nicht improvisiert.

    Ballbesitzspiel:
    Überlässt uns der Gegner den Ball so wissen wir damit nichts anzufangen, die 4er Kette rückt auf wie in Pressingsituationen, die Offensivreihe muss improvisieren, damit sind wir extrem konteranfällig ohne aus dem Mehr an Ballbesitz Kapital schlagen zu können. Im System mit zwei Stürmern fällt mir da direkt ein klassisches Flankenspiel ein, die wenigen halbwegs guten Flanken führten in den letzten Spielen auch meist zu Torerfolgen.


    Das müssten unsere primären Waffen sein, zeigen sich aber als unsere größten Schwächen.


    Dann zum System an sich. Es bietet zwei deutliche Vorteile:


    Gegen nominell stärkere Gegner:
    Eigentlich ist das System gemacht für Gegner die das Spiel machen wollen, es werden Umschaltsituationen erzwungen, der Spielaufbau unterbrochen, damit stehen wir defensiv gut und haben viele Offensivmöglichkeiten. Da jedoch die Konter nicht so gut funktionieren wie sie es sollten, bleibt aktuell, dass wir gegen Gegner wie Barca und die Bayern defensiv lange bestehen können, aber wir nutzen unsere Chancen nicht, bzw. spielen aussichtsreiche Situationen nicht vernünftig aus. Das sieht dann meist ganz ordentlich und ausgeglichen aus. Aber ohne eigene Tore reicht es gegen die Qualität dann auch nicht, siehe Barca Hinspiel und letztendlich auch das Heimspiel gegen die Bayern, ich will es nicht schlecht reden, aber Müller und Lewandowski machen diese Chancen meist rein und dann stehen wir wieder ohne Ertrag da.


    Gegen nominell schwächere Gegner:
    Der Gegner wird gezwungen entweder unser System zu spiegeln, oder sehr defensiv zu agieren. Der Vorteil hier ist, dass wir ihm eine Spielweise aufzwingen. Das Problem ist nun, dass wir dies nicht nutzen können. Die Taktik geht oft auf, wir haben keine Alternativen Waffen. An diesem Punkt müsste ein Plan B erarbeitet werden, ein Ballbesitzspiel, einstudierte Laufwege, Flanken Training, was weiß ich. Selbst stärkere Standards können hier schon weiter helfen.


    Ich bin alles andere als ein Fußballexperte, aber das macht mich eigentlich nur noch saurer, da (für mich) Potential und Fehler so offensichtlich sind, daran aber nicht geschraubt wird, vielleicht liege ich auch komplett falsch. Aber unsere Taktik offenbart für mich sehr viele Möglichkeiten, ist rasant und attraktiv. Schmidt zeigte sich in seiner ersten Saison sehr einsichtig und hab viele Anpassungen vorgenommen, da dies jedoch seit geraumer Zeit nicht mehr passiert befürchte ich, dass er mit der aktuellen Spielweise zufrieden ist und kein interesse besteht, das System zu erweiteren.


    Mit dieser Erkenntnis sehe ich für Schmidt keine Zukunft in Leverkusen und das finde ich sehr, sehr schade!

    Vorallem: was erwarten hier manche von einem Gastspiel in Darmstadt auf einem Acker gegen ne absolut ekelhafte Truppe?! Zauberfussball?


    Ich erwarte endlich mal ein Offensivspiel. Denn das ist bei uns praktisch nicht vorhanden. Tore: ein Eigentor nach nem Standard und ENDLICH! mal nen abgeschlossener Konter, aber auch der war weit weg von geplant gespielt, das war glückliches Gestocher (der Pass von Kampl ging in den leeren Raum, da offensichtlich nicht klar ist, wo sich Kießling und Brandt da aufhalten sollen). Man sieht seit Monaten kein auch nur halbwegs einstudiertes Offensivverhalten, das macht uns einfach unglaublich langsam, da wir gänzlich auf Geistesblitze einzelner Spieler angewiesen sind. Bisher sieht man noch immer nichts davon, dass da Laufwege bekannt sind, alles immer schön spontan Chaotisch, oder kurz: Komplett ungefährlich!

    Also gestern waren 15-20 Minuten vor der Halbzeit von uns wirklich mal ein gutes Spiel. Gegner im Griff, zu Chancen gekommen, alles etwas ruhiger aber kontrollierter angegangen. Hier dachte ich, sind wir jetzt langsam auf nem guten Weg auch Ballbesitzfußball zu spielen, denn das fehlt uns einfach.
    Scheinbar hat das Roger aber nicht so gut gefallen, denn nach Wiederanpfiff war davon garnichts mehr zu sehen. Ab da war es wieder das in letzter Zeit typische Bayer Spiel, nach vorne nur mit Einzelaktionen, hinten immer mal offen wie ein Scheunentor, mit 2 langen oder steilen Bällen steht man komplett blank.


    Es fehlt kein Son, es fehlt kein Castro, es fehlt kein Rolfes. Wir haben gute Spieler in den Reihen, aber die müssen auch WISSEN was sie tun sollen. Wir sind schon wieder am Punkt wie mit Hyypiä, die Qualität der Einzelspieler lässt uns ein paar Punkte sammeln. Was würdet ihr denn dem Trainer zuschreiben und was den Spielern?


    Jetzt sollte sich mal jeder fragen was gut klappt und was nicht gut klappt. Für mich sieht das so aus:


    Nicht gut klappt:
    1. Standartsituationen offensiv wie defensiv
    2. Kombinationsspiel
    3. Raumaufteilung bei eigenem Ballbesitz
    4. Pressing wenn der Gegner lang und diagonal spielt


    Gut bis halbwegs gut klappt:
    1. Kondition, die Jungs sind fit
    2. Zweikampfverhalten
    3. Dribblings (das Binden von Gegenspieler und unter Druck setzen der Abwehr dadurch)
    4. Pressing wenn der Gegner mit kurzen diagonalen Bällen spielen will
    5. Distanzschüsse
    6. Klassisches Kurzflankenspiel
    7. Moral und Einsatzfreude (wobei das langsam nachlässt)


    Und jetzt kann sich mal jeder überlegen wo er da die Verantwortung der Spieler aufm Platz oder des Trainers sieht. Ich sehe in Rogers Taktik noch viel Potential, denn gegen ähnlich starke bis schwächere Gegner, zwingen wir den Gegner dazu sehr defensiv zu spielen, das ist schonmal nen riesen Vorteil. Aber jetzt müsste der Punkt kommen, wo man das auch ausnutzt, denn da passiert aktuell nichts weiter. Wir müssen Standards trainieren, wir brauchen einen Plan B, also Handwerkszeug mit dem man einen so defensiven Gegner dann auch bezwingen kann. Hier fehlt es uns völlig und ich befürchte Roger sieht auch keinen Handlungsbedarf, es scheint sich da ja um Pech zu handeln. Aber so gehäuft ist das eben ein Fehler im System, unsere Chancen werden hektisch und spontan herausgespielt, damit fehlt die Ruhe vorm Tor, da alle beteiligten überrascht sind, Standards werden scheinbar garnicht trainiert.


    Also wenn man weiter am System feilt, nen Plan B hat, also umschalten kann zwischen Pressing und Kombinationsfußball und die Standardschwäche in den Griff bekommt, sehe ich im Grundsystem noch sehr viel Potential. Leider befürchte ich ist ne Weiterentwicklung und nen Plan B einfach nicht gewollt :(.

    Ich würde das Ganze mal etwas unabhängiger vom gestrigen Spiel betrachten. Denn das lief eigentlich nicht anders als die Spiele davor, nur dass nun am Ende auch der Glaube fehlte.


    Wir spielen aktuell in einer Grundordnung die explizit auf aggressives Pressing ausgelegt ist, stehen sehr hoch, sehr ballorientiert. Die Schwäche hier mit gezielten langen Bällen blank zu stehen ist schon lange bekannt, wird aber in Kauf genommen, da man davon ausgeht, dass unter Druck nur wenige präzise lange Bälle gespielt werden können. Nach Vorne wird dabei viel auf individuelle Qualität und nicht geplante Spielzüge gesetzt, da die Situationen in denen der Ball gewonnen wird nur schwer vorher bestimmt werden können und den Gegner überfallen sollen.


    Das Problem dabei ist nun jedoch, dass sich der Gegner entweder einfach hinten rein stellt und uns den Ball gibt, das macht Pressing unmöglich und über diese Entwicklung haben wir das Pressing auch dann eingestellt, wenn der Gegner den Ball hat. Die Grundordnung bleibt aber in beiden Situationen gleich. Das Bedeutet, dass wir bei eigenem Ballbesitzt extrem weit aufgerückt sind, hier kann dann der Lange Ball immer sehr gefährlich werden, ausserdem sind wir auch bei gegnerischem Ballbesitzt weit aufgerückt, da aber kein Pressing stattfinden, kann die IV, oder das DM in Seelenruhe lange Pässe spielen. Dabei werden vor allem die offensiven AVs locker überrannt und die IV steht meistens alleine im Laufduell, oder hat Gegenspieler vor sich die mit Tempo auf sie zu kommen. Das führt zu deutlich mehr Freistoß Situationen, dazu dass Leno viel zu oft raus muss (das ist einfach seine Schwäche) und zu vielen Ecken.


    Damit stehen wir jetzt da, haben kein Konzept um mit Ballbesitzt zu Toren zu kommen, diese entstehen meist durch Zufälle, oder Einzelaktionen, zuletzt auch mal durch das Besinnen auf ganz klassische Wege (Grundlinie, Flanke, Tor). Dank unserer Grundordnung sind die Spieler jedoch trotzdem schnell platt, gestern an Boenisch zu sehen, die Bewegung ist da, die Sprints sind da, aber sie sind umsonst, es wird falsch, planlos und nicht im Verbund gelaufen.


    Was wir brauchen ist eine neue Grundordnung bei gegnerischem Ballbesitz, eine Fokussierung im Training auf Ballbesitzfußball, auf Kombinationen, Zusammenspiel und wir müssen in der Lage sein variabel zwischen den Grundordnungen im Spiel zu wechseln. So ziehen sich unsere Gegner gerne von Beginn an eher zurück und spielen auf Konter, hier bringt Pressing erstmal nichts, wir sind jedoch sehr konteranfällig. Sobald wir in Führung gehen, oder gegen spielstärkere Mannschaften kann dann aufs Pressing umgestellt werden, hier passts dann wieder.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich habe das Gefühl, wir geben unser Offensivpressing gerade auf, da es gegen tiefstehende Mannschaften wenig bringt, sind dann aber nicht in der Lage es zu reaktiveren, wenn es denn effektiv wäre und stehen dafür jedoch in der falschen Grundordnung. Wenn man dazu dann noch Standarts trainiert, kanns wieder weiter gehen. Nur aktuell ist das nix halbes und nix ganzes. Einfach lange Bälle schlagen, auf Freistöße und Ecken setzen und nur drauf warten, dass man da einen reingurkt.

    Langsam müsste sich da mal was tun. Von nem System ist da von Spiel zu Spiel immer weniger zu sehen. Am Anfang der Saison sah man noch das Offensivpressing, aber es fehlte ein geordnetes Umschaltspiel. So hatten wir sehr viele aussichtsreiche Balleroberungen, aber Kontersituationen wurden verstümpert, auch da man oft das Gefühl hatte, dass Lauf- und Passwege nicht abgestimmt sind, sondern alles auf Individueller Klasse und Zufall basiert. Defensiv stand man aber recht gut, da eben das Pressing den Gegner vom eigenem Tor fern hielt.
    Mitlerweile ist vom Pressing nichts mehr zu sehen, ausser, dass man extrem hoch steht, das hat zur Folge, dass unbedrängt lange Bälle und Pässe in die Tiefe gespielt werden, dadurch wackelt es in der Defensive immer mehr, Leno wird immer mehr zum rauslaufen gezwungen, er wirkt daher unsicher (denn diese Neuer Vorstöße sind definitiv nicht seine Stärke). Im Offensivspiel hat sich noch immer kein richtiges Zusammenspiel eingestellt, Tore fallen meist nach Einzelaktionen, oder wenn man doch mal ganz klassisch ne gute Flanke schlägt. Standartsituationen wirken vollkommen planlos, so stehen wir defensiv bei Standarts oft sehr schlecht und offensiv sind wir ausser mit direkten Freistößen absolut harmlos. Aber auch aussichtsreiche Freistoßpositionen werden immer weniger, da man nicht mehr mit Geschwindigkeit auf die Verteidigung zu läuft und weniger gefährliche Standartsituationen provoziert werden.


    Was gut funktioniert ist die Motivation, der Einsatz und die Physis. Die Mannschaft ist gewillt alles zu geben und konditionell Fit. Man erkennt, dass sehr viel Klasse auf dem Platz steht. Aber ich sehe von Spiel zu Spiel immer weniger System, Zusammenspiel und Plan. Und das hat leider Roger Schmidt zu verantworten :LEV16 .

    Der soll da noch ordentlich Dampf machen. Gerade wir sind ja durch die Phantomtor Sache gezeichnet, was irreguläre Treffer an geht. Das heute ist in meinen Augen nochmal 3 Stufen schlimmer, ALLE habens gesehen, der Linienrichter zeigts an, die Spannung der Verteidigung ist raus, hier DARF der Schiri den Linienrichter garnicht überstimmen, da dieser durchs heben der Fahne schon ins Spielgeschehen eingegriffen hat. Das heute grenzt an bewussten Betrug und das sollte man auch so einmal thematisieren :LEV17 .


    Oder zumindest den Schürrle mal fragen, warum er nicht zum Schiri geht und sagt, dass der Ball von ihm kam :LEV18.

    Wir haben nicht gut mitgehalten. Das war einfach schlecht. Chancenlos und vor allem konzeptlos.


    Die Mannschaft hat Grosses geleistet am Mittwoch. Aber das gestern abend war gar nichts. Es war auch deutlich unter unseren Möglichkeiten.


    So sieht unser Spiel aber einfach aus. Wir spielen, vor allem gegen starke Gegner, keinen Ballbesitz-dominanz-Fußball. Wir pressen und lauern auf Konterchancen. Bis zum ersten Elfmeter sind wir auch immer besser ins Spiel gekommen und hatten die deutlich besseren Chancen. Ärgerlich einfach, dass es eigentlich klar ist, dass die Bayern sich alles erlauben dürfen, bzw. jede strittige Entscheidung konsequent für sie ausgelegt wird. Wenn der erste nen klarer Elfer war, dann kannst gegen Kieß nach jeder Ecke nen Elfer geben, vorher stürmen ja noch 3 Bayern Spieler auf den Schiri und fordern Rot für Wendell, eigentlich nen Unding für das die Bayern ermahnt werden müssten, aber Resultat ist ne Ermahnung an Wendell, die es sonst nicht gegeben hätte, oder Robbens glasklare Schwalbe in HZ1, jeder Andere bekommt dafür sofort Gelb, hier einfach nichts. Auch finde ich war das Spiel bis zum 3-0 sogar noch halbwegs in Ordnung, aber nun ja, ein Handelfmeter, nachdem Hilbert den Ball weder an Hand noch Arm bekommt ist nunmal auch klar falsch entschieden. Dann war die Luft raus, sogar verständlicherweise.


    Sonst nochmal zu den Elfmetern: Mich regt am meisten auf wie darüber berichtet wird, das sind die typischen Situationen bei denen jetzt jeder sagt, alles glasklar super deutlich, sobald es sie jedoch nicht gibt spricht ebenfalls niemand von einer Fehlentscheidung. Die Szene vorm ersten Elfer wäre nichtmals wiederholt worden weils so klar gewesen wäre, dass das nix war und beim "Handspiel" gibts dann 2-3 Wiederholungen mit dem Ergebnis: Ball nicht am Arm, alles richtig. Das macht das ganze so willkürlich und gehört zur Kategorie der Bayern Bevorzugung die einfach in keiner Statistik oder dergleichen auftaucht und in entscheidenen Spielen eingestreut die Bayern Dominanz künstlich unterstützt :LEV16 .

    Athletico hat genauso hart gespielt. Die lassen sich nur besser und öfter fallen. Diese Cleverness fehlt uns.


    Wir spielen nicht zu unfair, sondern zu fair.



    So kann mans sagen, wenig versteckte Fouls, wenig brutales. Eigentlich nichts was bewusst gegen den Mann geht, aber die Spielweise sieht einfach durchs Pressing viele schnelle Attacken auf den Gegenspieler vor, anstatt langsames stellen, dass das öfters in Fouls resultiert ist ein Ergebnis des risikoreichen Offensivspieles. Ärgerlich ist dabei, dass sich unsere Offensivspieler nicht clever genug anstellen, denn diese könnten wohl eine ähnliche Anzahl an Fouls und Karten provozieren, wenn man von dem klein klein Dribbling auf Tempodribblings umstellen würde. Für mich damit insgesamt ein Zeichen dafür, dass die Taktik noch nicht perfektioniert wurde und die Offensive noch nicht richtig funktioniert.


    Eine Tretertruppe oder besonders unfair, bzw. unsportlich sind wir dadurch aber nicht, auch wenn die Statistiken darauf schließen lassen.

    Ich denke in dem Spiel hat man ganz gut gesehen wo unsere Problemzonen, bzw Spieler sind. Schon beim ersten Pass hat man gesehen, dass der Toprak in dem Spiel nicht auf der Höhe ist, ein erfahrener Spahic bleibt auch hier nicht ruhig sondern kratzt das ganze Spiel über an Rot. Calhanoglu hat einfach (noch?) nicht die Qualität die ihm gerne unterstellt wird, sieht keinen Stich im Aufbauspiel, Bellarabi ebenfalls, mit seinen Dribblings kommt er nicht weit, ein Kießling ist ein super Typ, aber wirklich Internationale Qualität hat er auch nicht. Hier fehlt es dann, mental und/oder spielerischl.


    Auffallend fand ich dabei, dass Drmic erstaunlich gut die Bälle gehalten hat, Castro ein Bombenspiel hingelegt hat, Rolfes auf seinen Endspurt nochmal nen guten Schritt gemacht hat, Hilbert und Wendell mehr oder weniger unsere Defensive gerettet haben, Bender sowieso auf diesem Niveau mitspielen kann, bei Son sieht man die Ansätze, aber er ist noch nicht so weit. Wir haben aktuell also defintiv Spieler die diesem Druck und der Qualität gewachsen sind. Nur sind diese auf dem Papier leider nicht alle unsere Leistungsträger. Im Elfmeterschießen wurden dann leider die theoretischen Toppspieler zum schießen berufen und ähnlich wie im ganzen Spiel, konnten leider nur Rolfes und Castro das auch unter Beweis stellen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Drmic, ein Wendell, ein Hilbert die Dinger gemacht hätten.


    Aber mit der Erkenntnis kann ich auch relativ ruhig in die Zukunft blicken, die Wachablösung im Sturm ist erfolgt, ich denke Schmidt wird die Mannschaft auch in den anderen Bereichen umkrempeln und auf die vorhandene Qualität aufbauen. Daher bin ich nach der Euphorie wieder in der Realität angelangt und da zählt es die CL zu sichern und leider (mal wieder) die Erfolge in der Zukunft erhoffen, mit dem Unterschied, dass ich dem Trainer endlich einmal auch zutraue langfristig etwas aufzubauen.

    Auch wenn das Thema wohl schon zu genüge durchgekaut wurde. Aber zum Saisonstart, bzw Verkauf der Dauerkarten, gabs doch die klare Zusicherung, dass Stehplatzbereich, Stehplatzbereich bedeutet, also freie Platzwahl überall. BIn mir relativ Sicher sowas vor dem Rückrundenbeginn auch noch in den FAQs gelesen zu haben. In den FAQs ists jetzt raus, das Ganze scheint ja recht rigoros durchgezogen zu werden, wie kam es zu diesem Umdenken in der Winterpause? Finds nämlich ziemlich frech sowas im Laufe einer Saison einfach mal umzustellen.

    Naja ich freu mich auch wenn der Bayer unverdient, vielleicht sogar durch ne Fehlentscheidung gewinnt. Genauso freu ich mich, wenn die etwas ruppigere Spielweise eines unserer Abwehrspieler zur allgemeinen Stabilität der Abwehr beiträgt. Das ist nicht nett, auch nicht heuchlerisch, am ehesten wohl egoistisch. Natürlich kann ich auch objetiv darüber diskutieren und sagen, dass das oft über hart ist, also eher die unfeine Art. Ich verstehe auch jeden der sich drüber aufregt, aber so lang es uns hilft und keiner großartig zu Schaden kommt ist für mich da alles gut.


    Finde die Einstellung auch nicht sonderlich wunderlich oder dergleichen, wenn es um meine Interessen geht (hier stellvertretend meinen Lieblingsverein) bin ich nicht objetiv und dazu kann ich auch stehen. Dieser Zwang sich in einem Vereinsforum dauerhaft so objetiv zeigen zu müssen, dass man die Subjetiven garnicht verstehen will, finde ich wiederum nicht nachvollziehbar :LEV6 .

    also wenn jemand die "unart" von emir nicht gur findet, ist kein wahrer fan??...interessante logik


    Es ist eher der Umkehrschluss, man kann die "unart" von Spahic okay finden, das gleiche bei Spielern anderer Vereine aber durchaus kritisieren. Das ist nicht objektiv, aber für mich absolut verständlich, denn ich sehs genauso. :LEV2

    Also ganz ehrlich. Im Stadion dachte ich auch nicht Elfmeter, da Kieß bei sowas schonmal öfter auch einfach so umfällt. Aber spätestens nach diesem Clip ists halt nen 100%iger Elfmeter. Kieß ist in der Drehung, Inui berührt ihn erst an der Hüfte und zieht ihn dann weiter runter. Man sieht doch sogar, wie beim ersten Kontakt mit der Flachen Hand die Drehung gestoppt und in Fallrichtung gebracht wird, der Trikotgreifer machts dann noch deutlicher. Wenn er ihn zusätzlich auch noch am Fuß trifft ist es doch dadurch nicht weniger, sondern sogar nochmal klarer ein Foulspiel. Mir unverständlich wie man nach diesen Bildern von nem Nichtelfer sprechen kann.


    Ein Stürmer wird im Strafraum durch Kontakt inklusive Festehalten eines Verteidigers, der kein Stück zum Ball geht zu Fall gebracht. Wie deutlicher soll das bitte noch sein?


    Ich kann verstehen, dass man das im Spiel nicht sieht, daher rege ich mich auch nicht sehr drüber auf, aber wenn mans sieht ists eben komplett eindeutig.

    Man hätte Lehmann auch Gelb bis Gelb-Rot geben können :LEV18 .


    Er hebt nen guten halben Meter vor Leno ab, der Ball ist da schon lange nicht mehr erreichbar und springt dann in der Schwalbe in Leno hinein. Trifft ihn dabei am Kopf. Also Schwalbe = Gelb; rohes Spiel = nochmal Gelb. Da haben die Kölner aber Glück gehabt :LEV18 .


    Im Ernst den ersten darf man eigentlich nicht geben, Leno geht nicht zum Mann sondern den Raum und Lehmann Schauspielert sich in seine Richtung. Der zweite war leider deutlich klarer, wobei auch hier Ujah sich das wohl durch diese unglaubliche, gewollte und geschauspielerte Flugeinlage selbst zuschreiben kann, dass es nichts gab. Man könnte ja einfach mal den Fokus auf die Kölner setzen, die nichts zum Spiel beitragen wollten um sich dann mit unsportlichen (Schauspieleinlagen) versucht haben Punkte zu erschleichen. Am Ende dann noch dieses rumgeweine, einfach nur abartig.

    Jawoll, raus damit.


    Man muss ja nicht direkt in die Extreme springen, würde ihn hier gerne, auch sehr lange sehen, aber es sollte klar sein, dass die Bayern ihn definitiv zurückkaufen, wenn er sich hier durchsetzt, ob sie ihn brauchen oder nicht ist bei dem Preisen komplett egal. Er ist NOCH kein absoluter Leistungsträger bei uns, wenn wir also die Chance haben, diese Saison ordentlich Kohle mit ihm zu verdienen und dabei sicher sind, dass er nicht mehr bei den Bayern (zumindest nicht für kleines Geld) landet, dabei sogar noch nen guten 6er (Kramer) für 2 Mio von einem direktem Konkurenten zurück holen können, spricht rein logisch eigentlich nichts dafür ihn zu halten. Es ist schade, aber so ist nunmal das Geschäft.

    Bei aller Liebe, aber der hat ab nächstem Jahr nen Rückkaufrecht der Bayern im Vertrag und für eine Saison, auf die 12 Mio verzichten und ihn für extrem wenig Geld an die Bayern verlieren? Nene, er war schon stark, aber auch nicht sooo überragend, er fällt durch seinen Einsatz auf, aber er ist immernoch sehr ungestüm und damit bei jeden Spiel Gelb bis Gelb-Rot gefärdert, spielt noch sehr viele, auch gerne fatale, Fehlpässe. Man sollte sich vom reinem Einsatz nicht blenden lassen, wenn da 12 mio Pfund möglich sind und Kramer für 2 Mio zurückkommen kann. Ja, warum denn nicht?

    Ich denk mir sowas nur immer wieder: Hätte ein Neuer als Sportsmann nicht (mal wieder) sagen müssen, dass der Ball hinter der Linie war, er hatte freies Blickfeld und musste es sehen, sowas kann doch kein Sportsmann sein :LEV18 .


    Ironie im Hinblick auf den unsäglichen Phantomtorartikel letze Woche, möglicherweise vorhanden :LEV19 .