Ich bin ja auch der Ansicht, dass in diesem Sport nach wie vor gedopt wird und mein Interesse daran hat massiv nachgelassen, obwohl ich selbst dieses Jahr einigermaßen viel auf dem Rad unterwegs bin.
Das die Tourleitung massiv am Doping Schuld trägt(durch Vorgabe von Durchschnittsgeschwindigkeiten etc.) ist gar keine Frage. Ich bin zu körperlich besseren Zeiten mal Lüttich-Bastonge-Lüttich in zwei Tagesabschnitten gefahren und habe an beiden Tagen ziemlich in der Uhr gehangen. Mein Schnitt war kaum über 20 km/h weil es zwar nicht hoch, aber massiv wellig ist. Man bekommt schon einen Eindruck davon was Berufssportlern abverlangt wird, wenn sie Schnitte um das Doppelte fahren sollen und dabei bitte jedes Jahr noch ein bisschen schneller sein müssen als im Vorjahr, damit man ja Spektakel erlebt.
Jeder, der mal versucht hat seinen Durchschnitt beim Ausdauersport immer weiter zu verbessern kommt an eine Leistungsgrenze oder einen Punkt in jedem jeder Zusatzkilometer nur noch wenig Nutzen bringt.
Und wenn ich das so verfolge um die Tour, in dem Maße wie ich es jetzt eben mache, dann habe ich das Gefühl die UCI und die Tour haben das auch endlich eingesehen. Menschen können nicht endlos gescheucht werden, ohne dass sie sich illegal verbessern. Gefühlt war die Tour in den 90ern spektakulärer, Bergattacken von Richard Virenque, Angriffe von Jacky Durand. Der Zweikampf Ullrich - Pantani, Helfer die an Bergen wie die Bekloppten Angriffe von konkurrierenden Kapitänen pariert haben. All das finde ich im aktuellen Radsport nicht mehr so vor, vielleicht weil die Ehrfurcht verloren gegangen ist wie BigB vor einigen Seiten wohl richtig angemerkt hat, aber eben auch weil es einfach nicht mehr diese Schlachten sind. Es ist ein Stück menschlicher geworden.
Natürlich wird gedopt, aber wer glaubt man kann aus dem Laden sofort eine Bande Klosterjungs machen, der irrt. Touretappen sind ohne Doping zu fahren(allein die Tatsache, dass es für viele berühmte Etappen Jedermannrennen gibt beweist das), da bin ich mir sehr sicher. Die frage ist nur wie schnell und unter welchem Druck, daher liegt was Doping angeht ein großer Teil der Verantwortung auch bei den Veranstaltern.